The Place to be - Future Lab IBA Plant stellt sich vor

Ein Raum in pinkfarbenes Licht getaucht, Pflanzen, ordentlich nebeneinander aufgereiht – das alles vor der dystopischen Kulisse einer ehemaligen Stahlproduktionsanlage. In den vergangenen Wochen wurde in der ehemaligen Erzhalle der Völklinger Hütte fleißig gewerkelt, gebaut und designt. In und auf dem alten Fabrikgelände ist ein Garten entstanden, der von einem ganz besonderen Projekt kündet. Das Prä-IBA-Werkstattlabor unter der Leitung von Prof. Stefan Ochs hat die Räume der Erzhalle bezogen und zeigt als erster Kurator des Future Labs wie Themen einer möglichen Internationalen Bauausstellung (IBA) der Großregion in einer künstlerischen Installation dargestellt werden können. Ausstellung, Kultur, Kommunikation – hier trifft alles aufeinander. The Place to be, wie es in der Begleitbroschüre des Projekts heißt.

Dass die neue Ausstellung im Weltkulturerbe der Völklinger Hütte ein angesagter Ort ist, zeigte sich auch im Presseauftakt. Zahlreiche Pressevertreter und gleich zwei Staatssekretäre – Roland Theis, Staatssekretär des Ministeriums für Finanzen und Europa und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten und Jan Benedyczuk, Staatsekretär des Ministeriums für Bildung und Kultur – waren Ende April zu der Vorbesichtigung gekommen, um sich ein Bild vom Future Lab zu machen und über das was hier entsteht, zu berichten.

 

Ort der Begegnung

„Das Future Lab wird Ausstellungsort und Forum zugleich sein. Ein Forum für Diskussionen und mehr“, kündigte Ralf Beil, der Generaldirektor des Weltkulturerbes und Initiator des Future Lab das Projekt an. Tatsächlich öffnet sich das IBA-Projekt, das derzeit noch in der Vorbereitungs-, bzw. Präfigurationsphase steckt, mit der Ausstellung im Future Lab der Völklinger Hütte einem größeren Publikum und lädt auch Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen Austausch und der Begegnung ein. Geplant ist eine Veranstaltungsreihe von April bis September mit Beiträgen von Architekt*innen, Stadtplaner*innen, Politiker*innen, Umweltaktivist*innen und Künstler*innen sowie Konzerten und Unterhaltungsprogramm. Einzig Corona macht eine Besichtigung der Ausstellung vor Ort derzeit noch unmöglich. Daher bietet das Prä-IBA-Team, das aus Prof. Stefan Ochs und den htw saar-Alumni Alexandra Schartner, Paulina Knobe und Fabienne Grund besteht, einen Livestream zu den Veranstaltungen an, die immer mittwochs um 19 Uhr starten. Die Streams sind auf dem Facebook-Auftritt der Prä-IBA und unter  www.iba-gr.eu abrufbar. Das ganze Programm gibt es hier (PDF anhängen)

Aber auch dieses hybride Veranstaltungsformat, das sich flexibel der aktuellen Lage anpassen kann, passt gut zum Konzept des Prä-IBA-Werkstattlabors, das mit einer Fülle an Ideen und unkonventionellen Formaten aufwartet. Was am Tag der Presse-Vorbesichtigung wie ein Gewächshaus anmutet – hier wachsen Tomaten, Paprika und Kräuter unter künstlichem Licht, dort rankt das erste Grün von Hopfenpflanzen und Hochbeete weisen den Weg in die Erzhalle – bildet aber nur vordergründig einen Garten ab. Vielmehr wird der Garten hier anders gedacht und wird zu einem Inkubator für neue Ideen. Denn das ist es, mit was sich eine Internationale Bauausstellung auch beschäftigt: Sie entwickelt Ideen für ein zukünftiges Miteinander, beschäftigt sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit wie dem Klimawandel, der Mobilität, Ernährung und wie wir in Zukunft miteinander leben und wohnen wollen. Es geht also um alle Aspekte der Zukunft und damit stellt sich die IBA Plant gleichermaßen ökologischen, urbanen und sozialen Fragen. Inhouse-Farming, die Erde als Garten, Grenzräume, experimentelles Bauen und das Potential einer Internationalen Bauausstellung in der Großregion mit dem Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der Wallonie – das Themenspektrum ist groß.

 

Das Thema Garten

Besondere Aufmerksamkeit erregt an diesem Tag auch der große Bottich, in dem sich Fische tummeln, neben der Anlage wachsen zarte Pflänzchen. Uwe Waller, Professor an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, erklärt, dass es sich hierbei um Aquaponik handelt. Ein Verfahren, das Techniken der Aufzucht von Fischen in Aquakultur und der Kultivierung von Nutzpflanzen mittels Hydrokultur verbindet. Die geschlossene Kreislaufanlage, bei der die Exkremente der Fische als Nährstoffe für Pflanzen dienen, kann nahezu überall errichtet werden. Ein Garten also, der mithilfe von Fischen gedeiht und auf kleinstem Raum kultiviert werden kann.

Das Garten-Thema zeigt sich in jedem Detail und spiegelt sich auch in der Mehrdeutigkeit des Namens der Ausstellung „IBA Plant“. Der englische Begriff „Plant“ bezeichnet dabei sowohl eine Fabrik oder Industrieanlage – was wiederum gut zur Kulisse des ehemaligen Stahlwerks passt –  wie auch eine Pflanze. Mit letzterem spielt das Wort wieder auf das Garten-Motto der Prä-IBA an: „(mais) il faut cultiver notre jardin“.

„Unser Thema ist der Garten, den wir jetzt als Kunstprojekt in das Future Lab importiert haben“, erklärt Prof. Ochs. Er gibt zu bedenken, dass sich Diskussionen und Debatten aber nur entwickeln können, wenn die nötige Aufmerksamkeit durch Events generiert werden kann. Die immer mittwochs stattfindenden Veranstaltungen lebten von ihrem Publikum. Es gehe darum Leute zusammenzubringen, Reibung und Austausch zu erzeugen, so der Architektur-Professor.

Die erste Veranstaltung „Energie & Mobilität | Roboter & Individuum“ findet am 5.5.2021 um 19 Uhr statt. Streams auf Facebook und unter www.iba-gr.eu

 

Weitere Infos unter www.iba-gr.eu

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