An der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) untersucht das Marketing-Science Forscherteam um Prof. Dr. Tatjana König, wie sich die Corona-Pandemie auf die Lebensqualität der saarländischen Bevölkerung auswirkt. Die Studie ist Teil eines umfassenderen Forschungsvorhabens zu Leben und Lebenszufriedenheit in und nach der Corona-Krise.

In der aktuellen Befragung rund um die Corona-Impfung entsteht ein Stimmungsbild zur aktuellen Situation, insbesondere zu Maßnahmen wie erneutem Lockdown oder partieller bzw. genereller Impfpflicht. Bis zum 21. Dezember 2021 haben über 600 Personen anonym an der noch laufenden Online-Befragung teilgenommen. Ministerpräsident Tobias Hans lobt das Vorhaben: „Die Unterstützung der Studie ist uns ein wichtiges Anliegen. Im Laufe der letzten zwei Jahre konnten bei jeder neuen Corona-Welle wichtige Erkenntnisse speziell für das Saarland gewonnen werden. Die Studie zeigt insbesondere auf, wie sich die Lage der Saarländerinnen und Saarländer im Laufe der Pandemie verändert hat.“ Das Forschungsprojekt Covid_Saar wird seit 2020 mit insgesamt rund 100.000 Euro aus dem Landesforschungsförderungsprogramm der Staatskanzlei gefördert. 

Einstellungen zum Thema Impfen und den Corona-Maßnahmen
66,9 Prozent der bisher Befragten befürchten, dass das Thema Impfung zur Spaltung in der Gesellschaft beiträgt. Die geltenden und geplanten Corona-Maßnahmen werden unterschiedlich bewertet: 3G am Arbeitsplatz findet bei mehr als zwei Drittel (68,3 Prozent) der Befragten Zustimmung, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen befürworten 64,8 Prozent, während eine generelle Impfplicht nur von knapp der Hälfte der Befragten befürwortet wird. 78,7 Prozent der Geimpften wollen sobald wie möglich die Booster-Impfung in Anspruch nehmen.

Großes Vertrauen zeigen die Saarländerinnen und Saarländer in die Wissenschaft: Weit mehr als zwei Drittel (78,4 Prozent) orientieren sich bei Corona-Themen an den Aussagen von Medizinern und Wissenschaftlern.

Einen Lockdown für alle lehnen 58,4 Prozent der Befragten ab, während nur 22,5 Prozent diesen befürworten würden –  bei der Frage nach einem Lockdown für Ungeimpfte herrscht ein geteiltes Meinungsbild mit jeweils ca. 41 Prozent auf der Ablehnungs- sowie auf der Befürwortungsseite.

Einschätzungen von Ungeimpften
„Auch die Meinung der Ungeimpften ist uns wichtig, auch wenn hier die Datenbasis naturgemäß deutlich geringer ist,“ erklärt Prof. Dr. Tatjana König. Dabei zeigt sich, dass sich Ungeimpfte zu mehr als 95 Prozent zu Unrecht für die Pandemie-Situation verantwortlich gemacht fühlen – aufgrund der häufigen Testungen sehen sie sich nicht als Treiber der Pandemie (im Gegensatz zu möglicherweise ungetesteten Geimpften).

Mehr als 86 Prozent der Ungeimpften geben Bedenken gegenüber dem Impfstoff aufgrund fehlender Langzeitstudien an. Bei der offenen Frage (ohne vorgegebene Antwortmöglichkeit) „Ich würde mich impfen lassen, wenn…“ finden sich häufig Angaben wie „wenn der Impfstoff länger erprobt ist“ oder „wenn es einen Totimpfstoff gibt“.

70,6 Prozent der Ungeimpften empfinden die aktuelle Situation als belastend. Nur 5,3 Prozent lehnen diese Aussage ab. Beispielsweise fühlen sich 82,7 Prozent der Ungeimpften durch die aktuellen Regelungen (2G) von der Gesellschaft ausgeschlossen.

Knapp ein Drittel (34,4 Prozent) der Ungeimpften gibt an, die öffentliche Impfdiskussion auch als Ausdruck der Sorge um das Wohl der Ungeimpften zu verstehen. Umgekehrt geben 77,1 Prozent der Ungeimpften an, sich gleichzeitig um das Wohl der Geimpften zu sorgen, da hier das Vertrauen in den Impfstoff sehr gering ist.





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Prof. Dr. Tatjana König Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing
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