Markt der Möglichkeiten
Kurzbeschreibung
Die Methode „Markt der Möglichkeiten“ ist eine Präsentationsmethode mit dem Ziel, dass die Lernenden die Ergebnisse einer vorangegangenen Gruppenarbeit ihren Mitlernenden präsentieren.
Aufgabe der Lernenden ist es, einen Informationsstand zu ihrem erarbeiteten Thema zu erstellen, der über die Gestaltung eines Lernplakates hinausgeht. Interessant wird der Stand insbesondere dann, wenn unterschiedliche Medien (Plakate, Filme, Anschauungsobjekte) angeboten werden und wenn für die Besucher Interaktionsmöglichkeiten bestehen.
Lernziele
Lernende können…
- Selbstmarketing:
- professionell auftreten und präsentieren.
- Kommunikationskompetenz:
- erarbeitetes Wissen oder Ergebnisse verständlich erläutern.
- Digital Skills:
- geeignete digitale Tools für ein Präsentationsformat auswählen.
- einen virtuellen Marktstand in Moodle erstellen.
- Kritisches Denken:
- dargestellte Ergebnisse hinsichtlich Logik und Wahrheitsgehalt hinterfragen.
Für Ihre Planungen
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Präsenz vor Ort |
Virtuelle Präsenz |
Zeitbedarf |
Je nach Aufgabenstellung kann der Zeitrahmen über eine einzelne Veranstaltung hinausgehen; hier finden Sie exemplarisch der zeitlichen Rahmen für eine Doppelstunde (90‘): Erklärung der Aufgaben (15‘) Gruppenarbeit (in oder vor aktueller Veranstaltung) (20‘), Präsentation vorbereiten (15‘) und Markt besuchen (30‘), Fazit (10‘). |
Insbesondere für die Umsetzung in einer virtuellen Umgebung bietet sich die Durchführung des Lernarrangements an mehreren Terminen an. |
Gruppengröße |
10–40 Lernende |
10–40 Lernende |
Raum |
abhängig von Gruppengröße, keine feste Bestuhlung |
Webkonferenzsystem BigBlueButton |
Medien |
Overheadprojektor, Flipchart, Moderationskoffer, Moderationswand, Tafel, Stifte, Papier |
Webcam, Headset Tools: Moodle, separater Moodlekurs, Gruppen, ggf. Tests oder Badges Ggf. Panopto Video-Abgabenordner |
Umsetzung in der Präsenz vor Ort
- Nachdem die Lernenden in Gruppen gearbeitet haben, stellen sie ihre Arbeitsergebnisse in selbstgewählter (oder vorgegebener) Form auf einem Markt vor und erläutern, welche Möglichkeiten der Gestaltung bestehen.
- Die Gruppenmitglieder sollen abwechselnd ihren Marktstand betreuen. Dazu sollen sie sich selbstorganisiert einteilen.
- Alle Lernenden gehen über den Markt und informieren sich über die Ergebnisse der anderen Gruppen. Hilfreich kann hier sein, dass „Besucher*innen“ die Informationen der anderen Marktstände benötigen, um Fragen oder von Ihnen vorbereitete Arbeitsaufgaben zu beantworten oder zu vervollständigen.
- Die „Besucher*innen“ sammeln Informationen, indem sie sich die Präsentationen an den Marktständen anschauen und Rückfragen stellen. Die Expert*innen am Stand sollen ihre Darbietungen (z.B. Poster) nicht erläutern, sondern nur für Nachfragen zur Verfügung stehen.
Umsetzung in der virtuellen Präsenz und asynchronen Online-Lehre
- Nachdem die Lernenden in (virtuellen) Gruppen in BigBlueButton gearbeitet haben, stellen sie ihre Arbeitsergebnisse in digitaler Form bereit. Dabei erstellen die Lernenden in Gruppen multimediale Lernmodule (ggf. inklusive kurzer Videos), die sie in einem Moodlekurs in für sie freigegebenen Abschnitten erstellen können. Es empfiehlt sich, hierfür beim Moodlesupport (moodlesupport@htwsaar.de) einen separaten Moodlekurs erstellen zu lassen, bei dem die Studierenden erweiterte Rechte haben. Videos können über einen Panopto-Videoabgabenordner, welcher mit dem Moodlekurs verknüpft ist, hochgeladen werden. Die Links zu den Meetingräumen sind in den Lernmodulen implementiert.
- Die einzelnen Marktstände sind in dem Moodlekurs implementiert. Alle Lernenden gehen über den Markt und informieren sich über die Ergebnisse der anderen Gruppen.
- Die Aktivierung der Lernenden kann über den Einsatz von Assessement-Elementen und Badges erfolgen. „Besucher*innen“ werden durch Gamification dazu angeregt, sich Informationen über die anderen Markstände einzuholen, um möglichst viele Abzeichen zu erwerben.
- Dabei sollen die Expert*innen ihre Darbietungen (z.B. Poster) nicht erläutern, sondern nur für Nachfragen zur Verfügung stehen. Dies kann asynchron über ein Forum im Moodlekurs geschehen, oder synchron innerhalb einer BBB-Webkonferenz, bei welcher pro Gruppe bzw. Marktstand ein Breakoutraum existiert. Die Breakouträume werden nach den Gruppennamen benannt und die Einstellung gewählt, dass die Teilnehmenden selbst die Breakouträume wählen können.
Vorteile der Methode
Ein wesentlicher Aspekt der Aufteilung in arbeitsteilige Kleingruppen besteht darin, die Ergebnisse für das gesamte Plenum nutzbar zu machen und die Ergebnisse zu sichten und zu sichern. Dazu müssen sie den restlichen Lernenden präsentiert werden, hier als Markt der Möglichkeiten. Weiterhin führt es dazu, dass Lernende ihre vorzubereitenden Texte gelesen haben.
Rolle der Lehrenden
Moderator*in (den Lernprozess begleitend): Sie organisieren den Lernprozess, stellen Arbeitsmaterialien zur Verfügung, leisten ggf. Hilfestellung und begleiten die Arbeitsphasen durch nützliche fachliche oder prozedurale Hinweise.
Varianten
Rundgang im Museum: Die Ergebnisse werden wie in einer Ausstellung im Seminarraum arrangiert. Die Lernenden ordnen sich neu gemischten Gruppen zu, wobei in jeder Gruppe nur jeweils ein Mitglied der ursprünglichen Expert*innengruppen sein darf (Gruppenpuzzle). Die Lernenden wandern nun in festgesetzten Zeitabständen von Präsentation zu Präsentation. Der/Die betreffende Expert*in innerhalb der Gruppe erläutert den anderen Mitgliedern die erarbeiteten und dargestellten Ergebnisse. Die Zuhörenden fertigen Notizen an und stellen Fragen zur Präsentation.
Weiterführende Literatur
Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule NRW. 2013. „Markt der Möglichkeiten.“ Stand 22.07.2021.
https://www.schulentwicklung.nrw.de/methodensammlung/karte.php?karte=058.
Dieses Dokument basiert auf dem Dokument „Methodensammlung für Dozierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“ des SeLL an der HHU (August 2021), erhältlich unter der URL.: https://www.sell.hhu.de/fileadmin/redaktion/Lehre/Hochschuldidaktik/Downloads/Methodensammlung2021.pdf (zul. abgerufen am 19.06.2021). Das Originaldokument wurde den Bedingungen der htw saar entsprechend verändert und angepasst. Das o.g. Werk ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/. Auch das hier vorliegende Dokument unterliegt folglich derselben Lizenz.